Wenn der erste Probeflug eines neuen Modells in einem Debakel endet,
so ist das noch kein Grund zur Panik. Mit wenigen Feineinstellungen kann
man kann man fast jeden Flieger zum sanften Flug bringen. Dabei sollte
man jedoch äußerst vorsichtig sein, denn ein wenig zuviel des
Guten und man erreicht gerade das Gegenteil. Deshalb ist bei der Trimmung
der Flieger das oberste Gebot:"Weniger ist mehr". Sollte man bei einem
Papierflieger zu starke Trimmungen vornehmen müssen, damit er fliegt,
so sollte man sich überlegen, ob es sich nicht doch um eine Fehlkonstruktion
handelt. Wenn man erst bei dieser Erkenntnis angelangt ist, erkennt man
schnell die Schwächen des Modells und kann es beim nächsten mal
besser machen.
Testflug
Der erste Testflug wird meist in einem geschlossenen Raum durchgeführt.
Dafür sollte man jedoch warten (auch wenn's schwerfällt), bis
der Klebstoff wenigsten fast ausgehärtet ist. Der erste Flugtest,
besteht darin den Flieger einfach fallen zu lassen. Dabei sollte er mit
der Rumpfnase voran auf dem (weichen) Untergrund aufkommen.Tut er das nicht,
nur ganz leicht oder viel zu stark, dann weiter bei Auf-
und Nierdertauchen. Sollte dieser erste Test bestanden sein wirft man
den Flieger leicht und waagerecht in eine Richtung des Zimmers, in der
er, beim landen, nicht beschädigt wird (am besten in Richtung einer
Gardine) Nun beobachtet man den Flug, welcher ruhig, gerade und gleichmäßig
sein sollte. Ist er es nicht, dann führt man die unten genannten Trimmungen
durch, bis die gewünschte Flugbahn erreicht ist.
Nun ist der Flieger bereit seinen ersten "richtigen" Flug zu absolvieren.
Dazu brauch man eine große Halle (ca 8m hoch) oder man geht an einem
windstillen Tag ins Freie. Auch hier sollte man eine ausreichend große
Fläche haben (30m x 30m). Ist sie kleiner, dann muß man improvisieren
und den Flieger so Trimmen, daß der im Kreis fliegt. Gestartet wird
der Flieger indem er fest und in steilem Winkel, gegen den Wind,
nach oben geworfen wird. Stärke und Winkel des Wurfs sind von Flugzeug
zu Flugzeug verschieden und müssen einfach ausprobiert werden. In
den meisten Fällen sieht die Flugbahn dann so aus:
.
Allerdings kann sie variieren. So ist es möglich, daß der
Flieger mehrere Schleifen fliegt oder die Flugrichtung wechselt.
Das einzige was sich nach kurzer Zeit einstellen sollte, ist ein ruhiger
gleichmäßiger Flug, der möglichst hoch in der Luft beginnt.
Nach einigen Flügen untersucht man den Flieger nach Defekten. Häufige
Probleme sind Knicke im Rumpf
zwischen Tragfläche und Höhenleitwerk.
Auch passiert es oft, daß das Höhenleitwerk nach oben geknickt
ist (V-Form) oder das die Tragfläche dem Luftwiderstand nachgegeben
hat und deshalb Knicke aufweist. All diese Fehler führen dazu, daß
der Flieger fluguntauglich ist und müssen behoben werden(z.B.:mit
Klebeband). Bei der nächsten Konstruktion sollten die fehlerhaften
Stellen verstärkt werden.
Einstellen der Ruder
Um Einstellungen am Höhen-,Quer- oder Seitenruder vorzunehmen
benötigt man keine Einschnitte. Es genügt die jeweilige Kante
um 2°-4° mit den Fingern zu verbiegen, um die Flugbahn leicht
zu verändern.
Rollen
Wenn der Flieger sich während des Fluges um die eigene Längsachse
dreht, dann nennt man das "rollen".
Für das rollen eines Fliegers gibt es zwei Korrekturmöglichkeiten:
1. Die Flügel in V-Form
bringen oder die Flügelenden
nach oben biegen, da die Flügelspitzen immer höher als der Punkt,
an dem sie am Rumpf befestigt sind, sein sollten.
2. Überprüfen ob der Anstiegswinkel beider Tragflächen
gleich ist. Gleiches gilt für das Höhen- und Querruder.
Ausscheren
Die Flugbahn
des Fliegers ist nicht gerade, sonder er schert nach links oder rechts
aus.
Eine mögliche Korrekturtrimmung ist das anbringen eines Seitenruders
und das Einstellen des selbigen.
- Der Flieger zieht nach rechts: Seitenruder nach links oder linkes
Querruder hoch
- Der Flieger zieht nach links: Seitenruder nach rechts oder rechtes
Querruder hoch
Auf- und Nierdertauchen
Wenn der Flieger während des Fluges auf-, oder niedertaucht dann
ist dies ein Zeichen dafür, daß der Schwerpunkt
falsch liegt.
Trimmungen zu Behebung des Fehlers:
1. Verlagern des Schwerpunktes durch Gewichtszugabe
oder -wegnahme.
2. Höhenruder
verstellen
Typische Flugmanöver
Obwohl es oben schon erklärt wurde, möchte ich noch einmal
zwei typisch Flugmanöver
vorstellen und zeigen wie man sie korrigiert
Der Flieger bäumt sich auf und wird langsamer
Wenn das Höhenruder
ein wenig nach unten gebogen wird, wird das Flugzeug schneller und die Rumpfnase
bleibt auf einer stabilen Flugbahn ohne sich aufzubäumen.
Das Flugzeug taucht im schnellen Flug ab
Damit die Rumpfnase
die Höhe besser hält und nicht mehr abtaucht, muß man das
Höhenruder nach oben biegen.
